Stefanie Welk Duitsland, 1972
„Für mich ist Kunst Meditation, ein Gleichgewicht zwischen Empfangen und aktivem Formen, ein Zustand, in dem ich versuche, etwas durch mich hindurchgehen zu lassen.“
Für Stefanie Welk (Heidelberg, 1972) sind Menschen ein offenes System, nicht klar von ihrer Umgebung abgegrenzt. Obwohl wir das im Alltagsleben natürlich anders erleben, öffnet Kunst neue Räume in ihrem Kopf, die sie durch ihre künstlerische Arbeit weitergibt. Dabei stehen menschliche Bilder und Verkörperungen immer im Mittelpunkt, ein Thema, das sie ständig weiter zu vertiefen versucht.
Waren Stefanies Figuren früher straff in Eisendraht gewickelt und somit klar von ihrer Umgebung abgegrenzt, lässt sie heute viel mehr Raum zwischen den Drähten. Damit stellt sie einen Menschen dar, der ständig in verschiedene Netzwerke integriert ist. Zum Beispiel durch den Austausch von Ideen mit anderen, aber auch durch die Teilnahme am Verkehr.
Mit Draht als ihrem bevorzugten Material macht Stefanie Räume, Schwingungen, Felder und Bewegungen sichtbar, die im Alltagsleben hinter der Materie verborgen sind - hinter dem, was oberflächlich, schwer und solide ist. So legt sie eine energetische Wirklichkeit frei, die sich nicht um die Grenzen des Körpers kümmert, während die Körperlichkeit des menschlichen Körpers auch besonders sichtbar wird: in kraftvollen Bewegungen, die sie in dreidimensionalen Zeichnungen einfängt.