An Selen Belgien, 1975-Belgien
„Ich liebe es zu sehen, wie sich ein Kunstwerk selbst kreiert“
Rost, eine abgebröckelte Wand, Risse: An Selen (1975, Schilde) findet Schönheit im Unvollkommenen, in alten Materialien und in der Natur. Einfach, weil das der Ort ist, an dem sie die Aufrichtigkeit und Schönheit einer Zeit findet, in der das Leben einfacher war. Wer der Zeit folgt, begegnet unweigerlich Dellen und Kratzern. Und genau diese sucht An in ihrer Arbeit auf.
An absolvierte eine Ausbildung zur Innenarchitektin bei Henri van de Velde in Antwerpen. Die dort entwickelte Denkweise und die Vision von „Weniger ist mehr“ ließen sie nicht mehr los und finden sich in allem wieder, was diese belgische Künstlerin schafft.
Zwölf Jahre lang arbeitete sie weltweit mit internationalen Projektentwicklern und Architekten zusammen. So führte sie mit Ehrmanns Partners außergewöhnliche Immobilienprojekte in Courchevel 1850 und Mougins durch. Aber auch in Paris, Marbella, Mailand, den Hamptons (NY), China, Dubai und vielen anderen Orten hinterließ sie ihre Spuren.
An sieht ihre Kunst als „ein notwendiges Gegengift für eine konsumgetriebene Welt“. Kreieren ist für sie ein endloser Prozess der Entwicklung und des Entdeckens. Versuchen Sie also nicht, sie in einem einzigen Stil oder einer Strömung zu fangen: An will jeden, einschließlich sich selbst, kontinuierlich überraschen. Jeden Tag aufzustehen und schon zu wissen, was sie schaffen wird? Das erscheint ihr furchtbar langweilig. Gerade die Vielfalt in ihrer Arbeit sorgt dafür, dass das Feuer, das sie zum Schöpfen spürt, stets am Brennen bleibt.
Leichtbetonpaneele sind ihr fester Partner, um ihre unersättliche Lust am Experimentieren zu stillen. Beton ist ein natürliches Produkt, mit dem An organisch arbeiten kann. Die Oberflächenbehandlung erfolgt mit natürlichen Pigmenten. An: „Die Betonplatten geben mir viel Freiheit, Tiefe ohne Begrenzung auszudrücken.“